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Geschichte des Glases 

5000 v. Chr. bis 999 1800    bis    1900
 

 

Ein Großteil der Beiträge stammt aus dem Buch: Otto Stöber - wundersames Glas     1947

  1000    bis   1299 1900    bis    1960
1300    bis   1499 1960    in Arbeit
1500    bis   1599           
1600    bis   1699 Um Beiträge wird gebeten - bei Verwendung  - ein Eintrag unter "Kooperation" !          
1700    bis   1799

            

 Geschichte des Glases  1900 v.Chr. bis 1960

 

1900

Hovestadt schreibt ein Buch über Jenaer Glas. Severin-Achern führt die Preßblaseanlagen in Deutschland ein. Überall kommen die automatischen Graham-, O´Nell- und Lynch- Glaserzeugungsmaschinen zur Aufstellung. Wetzel gibt Anweisung für die Herstellung großer Glaskörper

1901

In K.H. Strobl´s „Studium von Prag“ ficht der Held mit seinem Glasspiegelbild. Drahtglas wird maschinell hergestellt. Der sogenannte „Glaskörper“ im Auge des Menschen wird Eutopische Wahrnehmung bezeichnet. Ford führt in Amerika ein neues Glaswannensystem ein. Löw beschreibt das alte Glasgemälde aus dem 12. Jahrhundert im Stifte Ardagger. In Karlsruhe werden die Meisterwerke der deutschen Glasmalerei ausgestellt. Wetzel beschreibt die Bearbeitung von Glaskörpern

1902

In Deutschland wird die Glasflaschenblasemaschine patentiert. Vor Nippkow erhielt von Bronek ein Patentz für die Glas-Dselenzelle zum fernsehen. Kutzscher verbessert die Preßluftblasemaschine. Der

Amerikaner Pröger konstruiert eine Mehrfachglasblasemaschine. In Zwiesel wird ein  staatliches Institut für Glasindustrie errichtet. Weyermann beschreibt das Verlagsystem der Lanschaer Glasindustrie und seine Reformierung.

1903

Von Bolten erfindet die Metallfadenglühlampe aus Glas. Nach Verbesserungen der optischen Gläser gelingt den Forschern Zsigmondy und Siedentopf die Herstellung des Ultramikroskops. Tamann schreibt über Kristallisierung und Schmelzen. Glasbatist gewinnt für Halsgarnituren Bedeutung. In Pankow erfindet Bürger seine Thermosflasche.

1904

In Zwiesel wird die staatliche Fachschule für Glasindustrie vergrößert. Miller baut die erste Zweitischglasmaschine. der Bötius-Glasofen wird allgemein eingeführt. Die ersten Glasbilder mit farbiger Schicht (Diapositive) entstehen. Das Werk von Geyling und Löw mit Meisterwerken kirchlicher Glasmalerei entsteht

1905

Ernst Abbe, der Mitberünder des Jenaer Glaswerkes „Schott & Genossen“, stirbt. Die von Friedrich Wilhelm IV. gegründete Glaswerkstätte wird geschlossen. In Penzing werden Akku-Gläser erzeugt. Ein Jahr später erfindet man dort die explosionssicheren Glasglocken für Bergwerke

1906

Curie und seine Frau verwenden Glas für ihre Röntgenforschung. Die Owens-, Karussell-, Rorant_ und Speiser-Maschinen finden in allen Glashütten der zivilisieren Welt Eingang. Fourcault erfindet eine neue Glaserzeugungsmaschine. Über die Meisterwerke schweizerischer Glasmalerei berichtet Hofner. Schürer, der Gründer der „Oberösterreichischen Glasmalerei“ stirbt in Linz. Er ist ein Nachkomme des 1509 erwähnten Glasmalers Schürer und hat in  Winterberg und Wien Hohlglas- und Flachglasmalerei erlernt. Lachmaier begründet die spätere „erste österreichische Spiegelfabrik“

1907

Das Lichtaufsaugvermögen künstlicher Edelsteine wird entdeckt. Henkel erzeugt aus Kieselgur und anderen Zusätzen das Waschmittel „Persil“. Bock und Owens vervollständigen die automatische Flaschenblasemaschine. Kadow erfindet die Westlake – Glühkolbenmaschine. Der letzte Hinterglasmaler, Thumayr (Sandlbilder), stirbt im Mühlviertel.

1908

Robert Koch richtet sein Laboratorium gänzlich mit Glasinstrumenten ein. Stinner beschreibt die Glasgemälde des bayrischen Nationalmuseums. Großmann weist auf die technische Entwicklung der Glasindustrie in wirtschaftlicher Bedeutung hin

1909

Severin erfindet eine dreiarmige Blasmaschine

1910

aus den mikroskopisch kleinen Schalenpanzern der Kieselalgen werden kosmetische Mittel hergestellt. Kino-Linsen werden verbessert. Die Schott´schen Verbundgläser, Robax- und Duraxgläser, sowie das Felsenglas, das Zylinderglas und das Pyrexglas gewinnen immer größere wirtschaftliche Bedeutung. Glasfedern werden in Amerika erzeugt. Auf Anregung des Professors v. Pechmann findet Röhm ein Material, das klarer und durchsichtiger als Glas, schwer zerbrechlich, biegsam und schneidbar ist  ( Anm: Acryl- oder Plexiglas ?)

1911

Das internationale Glaskartell wird gegründet. Der „Berliner Künstlerbund für Glasmalerei“ veranstaltet eine Ausstellung. Die akademie für Bauwesen in Berlin gibt eine Beschreibung vorbildlicher Glasmalerei heraus. Schnurpfeil gibt ein Werk über Glas in seiner verschiedenen Farbtechniken heraus

1912

Drake schreibt eine Geschichte der englischen Glasmalerei. Zschimmer gibt Doelters Glasbuch heraus. Eine gläserne Nachbildung des weltberühmten, unglückbringenden Hope-Diamanten, der 1642 aus dem Auge eines birmanesischen Götterbildes gebrochen wurde, geht mit der „Titanic“ unter. Die „glasierten“ (kandierten) Bozener Früchte genießen weltruf. Die „Wiener Werkstätten“ (J.hofmann, K.Moser, D.Pecher u.a.) erfinden neue, eigenartige Formen und Dekorationen des modernen Kunstglases. Hatscher berichtet über die Ölfeuerung in Glashütten. Bernhard Müller erzählt aus der Geschichte der bayrischen Glasindustrie. Toussaint veröffentlicht moderne Entwürfe für Kunstverglasung. Dr. Rudolf Schmid beschreibt das Glas im Kunstgewerbemuseum in Berlin. Stahl schreibt über die Glaskunst, Glasmalerei und Kunstverglasung.

1913

Die Tauernsmaragte werden durch Körperwärme vor dem Zerspringen geschützt, durch englische Ingenieure nach Indien ausgeführt und kommen sehr teuer nach Salzburg als „echte indische Smaragde“ zurück

1914

Durch Beeinflussung mit Röntgenstrahlen wird die herstellung künstlicher Perlen gefördert

1915

Die Owen´sche Flaschenblasemaschine wird in Serie erzeugt. Hennig schreibt über Glastemperaturen. Die „Zeitschrift für alte und neue Glasmalerei, Mosaik, Porzellan, Hohlglas und Email“ stellt ihr Erscheinen ein. In Linz wird die Glasmalerkunstwerkstätte von Großmann durch Raukamp übernommen.

1916

Danner erzeugt Glasröhren maschinell

1917

Die Firma Raschig verfertigt in Glaskolben gehärtetes Edelkunstharz

1918

August Richter stellt das erste, wirklich schwarze Glas her

1919

Oppermann-Lubber ersinnt ein neues Walzenaushebeverfahren. Crookes konstruiert die Kathodenstrahlglasröhre, die Lichtmühle

1920

Lechter beginnt die Glasbildser für das Kölner Museum. Die Filtergläser gewinnen Weltbedeutung.

1921

Pukall errechnet die keramischen Glasuren. Ludwig Springer stellt glastechnische Berechnungen an. Weidert schreibt über Herstellung und Eigenschaften des optischen Glases

1922

Nach Verbesserung  von Kinolinsen wird in Berlin der erste Tonfilm der Welt gezeigt. Das Minos-Glas findet in der Radio-Industrie Verwendung

1923

In Berlin stirbt Goerz, der sich mit Zeiß vereinigte. Zschimmer gibt die „Theorie der Glasschmelzkunst“ heraus . Die großen Glühlampenfabriken stellen die Ivanhoe-Glasmaschinen ein. Die deutsche Glastechnische Gesellschaft wird gegründet. Fahdt gibt die „ Glastechnischen berichte“ heraus. Löchner schreibt über herstellung und Bearbeitung von isolierflaschen. Die durch ihre hochkünstlerischen Edelglaserzeugnisse weltweit berühmte Kunstglaswerkstätte Lobmayer in Wien feiert 100-jährigen Bestand. Dr. Rob. Schmidt schreibt hierzu eine Festschrift: „Hundert Fahre Glaskunst in Österreich“.

1924

Mithe und Stammreich kommen bei ihren Glaschemischen versuchen dazu, aus Quecksilber Gold zu machen

1925

Wissenschaftliche Versuche bestätigen, daß aus ebenso kleinen Teilchen wie Glas auch Kautschuk, Harz, Pech, Seide und Papier bestehen. In London erscheint ein Standardwerk über Glas von Hodkin-Cousen

1926

Bauhaus Dessau errichtet ein Glashaus. Mit der Gründung der IG-Farben werden neue Glaslaboratorien eingerichtet. Geißler schreibt seinen Roman „Die Glasharmonika“. Mosse stockt sein Verlagsgebäude in Glas auf. Erfindung des splitterfreien Glases „Sekurit“ in Herzogenrath. Glashäute werden für Seifenpackungen verwendet. Die beiden Glasmaler Griel und Braun schaffen die bekannten Ölgemälde aus deutschen Glashütten

1927

Das Glashaus des Moskauer Arbeiterklubs entsteht. Die deutsche Glaserzeugung deckt ein Drittel des Weltbedarfes. Maschinen mit einer Erzeugung von täglich 50.000 Glühlampenglaskolben werden nach Patenten von Libbey, Owens und Westlake hergestellt. Von  Vopelius richtet im Deutschen Museum ein eigenes Glasmuseum ein. Eberhard Zschimmer verfaßt Schriften über verschiedene Fragen der Glaserzeugung

1928

Die Aussenhandelsbilanz des deutschen Glases ist hochaktiv. Auf der „Presse“ in Köln wird eine Glaskirche errichtet. Die Skodawerke in Pilsen errichten eine moderne Glasfabrik

1929

Ludwig Springer veröffentlicht wertvolle Beiträge über Gebiete der Glasherstellung. Korn beschreibt die Glasbauten der Architekten Gropius, Mendelsohn, Behrens, Taut von der Rohn und Cobusier. Das sogenannte „Bayrische Verfahren“ beim Tafelglasguß wird eingeführt

1930

Pollopas, ein Glasersatz, wird wegen seiner besseren Durchlässigkeit für Kurzwellen zu Liegehallen verwendt. Im Prager St.-Veits-Dom werden neue expressionistische Glasmalereifenster eingesetzt

1931

Piccard beobachtet in seiner Stratosphärengondel mit besonderen Glaslinsen die kosmischen Ultrastrahlen. Der Münchner Glaspalast brennt völlig aus. Thorn-Pikker entwickelt das Verfahren der musivischen Glasmalerei. Das Verfahren des Glaslötens wird erprobt. Die Gemengesteine für die Glaserzeugung kommen brikettartig gepreßt in den Handel. Besondere Glaslinsensätze ermöglichen den Bau des Übermikroskops.

1932

Ostwald stirbt, dessen Farbenlehre in der Glaserzeugung Eingang findet. Neue Glasarten wie Marmorglas , Verbundglas , Panzerglas und Trübglas entstehen und werden industriel von „Weck“ und „Rex“ verwertet.

1933

Perlen werden in einem Glasgehäuse mittels magnetischer Kraftfelder auf ihrer Echtheit untersucht. Lewis stellt zum ersten mal „schweres Wasser“ dar

1934

Danner in Amerika und Philipps in Eindhoven erzeugen Glasröhren maschinell. In Linz wird von Hainz ein Glasbläserwerkstätte eröffnet. neue Glaserden werden entdeckt: mit neodym erziehlt man lila, mit Praseodym gelbrüne und mit Cer eigentümliche gelbe Farben. der Bühnentechniker J. Pokorny experimentiert bei Zeiß-Ikon in dresden mit polarisierenden Glas, das durch Verschiebung seiner Lage jedes Autolicht völlig blendungsfrei macht.

1935

Houvet veröffentlicht eine Monographie der Glasfenster von Chartres

1936

In Hygiene-Ausstellungen in Dresden wird der „gläserne Mensch“ gezeigt. Glasfilz wird als Isoliermittel erzeugt. Meister Raukamp schreibt einen grundlegenden Aufsatz über die Technik der Glasmalerei.

1937

Die ersten Versuche mit Kleidern aus Glas beginnen. Maria von Peteani schreibt den Roman „Das Herz aus Lapislazuli“. In Amerika wird Fensterglas erzeugt, durch das man nur von einer Seite durchsehen kann. Schulz veröffentlicht Lehrbriefe für das glastechnische Wissen. Dr. Sullivan von der amerikanischen Corening-Glas-Works erfindet eine  neue Siliziumplastik, aus der Glasgeigen gebaut werden, die sich durch eigenartige Klangcharakter auszeichnen.

1938

Die fabrikmäßige Herstellung von Glasseide und Glasstoff aus Glasfaseren wird aufgenommen. Otfried von Haustein schreibt den Roman „Glück und Glas“. Von Berchthold Gierer erscheint der Glasmacher-Roman „Spiegel der Welt“. Borrid-Ruska erfindet das Elektronen-Glasmikroskop. Glaswolle, Glaswatte, Glasleinen und Glasgaze finden in der Industrei Eingang. A. Kiss schreibt einen Roman „Gläsernes Meer“

1939

Durch neue Kunststoffe wird die Frage der einwandfreien Verbindung von Glasrohren gelöst. Das biegsame und doch stahlharte Fieberglas wird zu feuerfesten „Seiden“-Vorhängen, zu Verbandsmull, zu säurefesten Kopiergläsern, zu mottensicheren Stoffen und zu regenfesten Zeltplanen verarbeitet

1940

Aus kunstharz-Preß-Stoff wird neues halbschweres durchsichtiges Sicherheitsglas erzeugt.

   !!!

„Plexi“- oder „Acryl“-Glas werden noch als Glas bezeichnet !

1941

In Paris werden Schuhe aus Glas hergestellt

1942

In Italien wird aus Pappe und Glasgespinst Asphalt hergestellt

1943

Gläserne Schreibmaschinen werden in Ungarn erzeugt

1944

Stöber ( ein Großteil der Daten bis 1947 stammt aus seinen Werk – „Wundersames Glas“ erschienen 1947)stellt die „Erste Glas Zeit Tafel“ auf. Das Gläserne Zeitalter beginnt in dem Werk „Geheimnis Glas“. Das erste Segelflugzeug aus Glas finden Verwendung. Fußböden aus Tanzglas finden Verwendung. Statt Eisengeländer werden in Norwegen Glasgeländer gepreßt

1945

Schulze dreht in Penzig den ersten Glas-Tonfilm. Das Schaumglas entsteht durch Kohlenstaubbeimischung im Glasgußgemenge. In Eisenbrod wird eine Kirchenglocke aus Glas geweiht. Das Aluminium wird erfunden. Im Zuge der zwangsweisen Aussiedelung aus Böhmen kommen 50.000 Gablonzer Glasarbeiter nach Bayern und errichten dort eine neue Industrie  ---Daten:1947

  1946

An verschiedenen Stellen der Erde, in Böhmen, Hinterindien, Australien und an der Elfenbeinküste, werden knopfgroße Glasstücke gefunden. Untersuchungen wiesen darauf hin, daß diese Gläser vielleicht gar nicht auf der Erde entstanden seien. So betrachtete man die Tektiten zunächst als Meteore, die aus den Weltraum auf die Erde geschleudert würden. Eine auf Veranlassung von Professor Dr.Fritz Heide durchgeführte spektralanalytische Untersuchung ergab aber neuerdings einen so hohen Gehalt an Nickelverbindungen und an seltenen Erden, daß die Gläser irdischen Ursprungs zu sein scheinen.

Erika Kittel widmet dem in Italien und Holland bekannten Linzer Glaskünstler Josef Raukamp im „Volksblatt“ einen größeren Aufsatz, in dem sie sein Lebenswerk, die Kirchenfenster, „gläserne Gebete“ in wundervollen Farben nennt.

 Die von den Tschechen vertriebenen Teplitzer Glaskünstler begründen in Losenstein bei Steyr die „Thaddäushütte“, wo sie stoß- und feuerfestes (Jenaer) Glas herstellen und die erste österreichische Glasfachschule errichten. --- Daten: 1947

1947

Eine große Gesellschaft aus dem Delawaretal führte sechs neue Erfindungen auf dem Gebiete der  Kunststoffe zum Ersten Male vor. Zu diesen gehört eine Glasart, durchscheinend, die zu Gebäckstücken, die so leicht sind, daß man sie mit einem Finger aufheben kann, dabei aber strak genug, um das Gewicht eines Mannes aushalten zu können. Kleider werden gezeigt die man mit einem feuchten Tuch wieder reinwaschen kann, Angelschnüre die leichter als Bindfaden und stärker als Stahl sind, handgeschnitzte Blumen aus „Plexiglas“ und eine Handprothese, die das Aussehen und an Bewegungsfähigkeit an die Natur heranreicht. Der Bildhauer Mario Petrucci meldet in Wien ein Patent für Glasplastiken an. Sein Verfahren ermöglicht es, von Glas umgebene Luftplastiken herzustellen. ein Glasblockschließt die Hohlform ein, welche die Plastik darstellt. Wird der Glasblock von unten beleuchtet, so entsteht an der inneren Grenzfläche zwischen Luft und Glas jener Berstein-Einschluß-Effekt, der die „Luftplastik“ hervortreten und sie schweben läßt – ein effekt, um den sich die Bildhauer aller Zeiten bemühten.

Um junge Fachkräfte für die Glasindustrie auszubilden, wurde in Kramsach (Tirol) mit dem Bau einer Schule für Facharbeiter in diesem Industriezweig begonnen. Der Bauplan der Lehranstalt sieht 12 Gebäude vor, da die Lernenden während der Schulzeit auch in Kramsach wohnen werden.

In Amerika wird das erste Auto mit plastischer Karosserie aus gesponnenen Glas erzeugt.

In Moskau wird ein Studio eröffnet, das ausschließlich für die Vorführung plastischer Filme eingerichtet ist. Die Besucher brauchen bei der Vorführung  der Filme keine besonderen Brillen, wie bei ähnlichen Einrichtungen bisher der Fall war. Die Bilder werden auf eine Glaswand projiziert, die etwa 2000 mikroskopische Linsen aufweist. Nach Berichten sollen solche „Glaswände“ künftighin in größeren Mengen hergestellt werden. Der erste  Film, der in diesem „plastischen Kino“ vorgeführt wird, ist der Farbfilm „Robinson“.

In Glasgow (Schottland) wird das erste Haus gebaut, das gänzlich aus Glas besteht. die Wände bestehen z.B. aus hochglanzpolierten Schwarzglas.

Die neuerste Errungenschaft auf dem Gebiete der britischen Glasindustrie ist ein Glas, das das spezifische Gewicht von Kork, die Weichheit von Seide und die Festigkeit des Stahls besitzt. Es kann geblasen werden und sieht dann wie gefrorener Schaum aus. An stelle der Zerbrechlichkeit ist die Geschmeidigkeit getreten.

Im größten Glasforschungsinstitut der Welt, das in Moskau errichtet wurde und in dem alles ( Ziegel, Mörtel, Fauteuils, Dachziegel, Handtücher etc.) aus Glas hergestellt ist, wird Glas komprimiert, gegossen, gewalzt, geblasen, gehobelt, genagelt, genäht, poliert, gesägt, geschraubt und gespalten wir Holz. Durch schleudern der flüssigen Glasmasse in einem (Milch-) Separator werden stahlharte „Stalinit“-Glassäulen erzeugt. Dieses Glas ist wasserhell, aber undurchsichtig, läßt keinen Eisbelag zu und wird wegen seiner Säurefetigkeit zu Kanälen und sogar zu Elektroöfen verwendet. Das sogenannte „Schwarzglas“ wird zu neuartigen Theaterbeleuchtungseffekten verwendet, wobei durch Ultraviolettbestrahlung bezaubernde, naturgetreue Lichtwirkungen erzeilt werden.   (Bericht Stand 1947)

Geschichte des Glases 

5000 v. Chr. bis 999 1800    bis    1900
 

 

Ein Großteil der Beiträge stammt aus dem Buch: Otto Stöber - wundersames Glas     1947

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