1900
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Hovestadt schreibt ein Buch über Jenaer
Glas. Severin-Achern führt die Preßblaseanlagen in Deutschland ein. Überall
kommen die automatischen Graham-, O´Nell- und Lynch- Glaserzeugungsmaschinen
zur Aufstellung. Wetzel gibt Anweisung für die Herstellung großer Glaskörper
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1901
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In K.H. Strobl´s „Studium von Prag“
ficht der Held mit seinem Glasspiegelbild. Drahtglas wird maschinell
hergestellt. Der sogenannte „Glaskörper“ im Auge des Menschen wird
Eutopische Wahrnehmung bezeichnet. Ford führt in Amerika ein neues
Glaswannensystem ein. Löw beschreibt das alte Glasgemälde aus dem 12.
Jahrhundert im Stifte Ardagger. In Karlsruhe werden die Meisterwerke der
deutschen Glasmalerei ausgestellt. Wetzel beschreibt die Bearbeitung von
Glaskörpern
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1902
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In Deutschland wird die
Glasflaschenblasemaschine patentiert. Vor Nippkow erhielt von Bronek ein
Patentz für die Glas-Dselenzelle zum fernsehen. Kutzscher verbessert die
Preßluftblasemaschine. Der
Amerikaner Pröger konstruiert eine
Mehrfachglasblasemaschine. In Zwiesel wird ein staatliches Institut für
Glasindustrie errichtet. Weyermann beschreibt das Verlagsystem der Lanschaer
Glasindustrie und seine Reformierung.
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1903
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Von Bolten erfindet die
Metallfadenglühlampe aus Glas. Nach Verbesserungen der optischen Gläser
gelingt den Forschern Zsigmondy und Siedentopf die Herstellung des
Ultramikroskops. Tamann schreibt über Kristallisierung und Schmelzen.
Glasbatist gewinnt für Halsgarnituren Bedeutung. In Pankow erfindet Bürger
seine Thermosflasche.
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1904
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In Zwiesel wird die staatliche
Fachschule für Glasindustrie vergrößert. Miller baut die erste
Zweitischglasmaschine. der Bötius-Glasofen wird allgemein eingeführt. Die
ersten Glasbilder mit farbiger Schicht (Diapositive) entstehen. Das Werk von
Geyling und Löw mit Meisterwerken kirchlicher Glasmalerei entsteht
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1905
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Ernst Abbe, der Mitberünder des Jenaer
Glaswerkes „Schott & Genossen“, stirbt. Die von Friedrich Wilhelm IV.
gegründete Glaswerkstätte wird geschlossen. In Penzing werden Akku-Gläser
erzeugt. Ein Jahr später erfindet man dort die explosionssicheren
Glasglocken für Bergwerke
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1906
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Curie und seine Frau verwenden Glas für
ihre Röntgenforschung. Die Owens-, Karussell-, Rorant_ und Speiser-Maschinen
finden in allen Glashütten der zivilisieren Welt Eingang. Fourcault erfindet
eine neue Glaserzeugungsmaschine. Über die Meisterwerke schweizerischer
Glasmalerei berichtet Hofner. Schürer, der Gründer der „Oberösterreichischen
Glasmalerei“ stirbt in Linz. Er ist ein Nachkomme des 1509 erwähnten
Glasmalers Schürer und hat in Winterberg und Wien Hohlglas- und
Flachglasmalerei erlernt. Lachmaier begründet die spätere „erste
österreichische Spiegelfabrik“
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1907
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Das Lichtaufsaugvermögen künstlicher
Edelsteine wird entdeckt. Henkel erzeugt aus Kieselgur und anderen Zusätzen
das Waschmittel „Persil“. Bock und Owens vervollständigen die automatische
Flaschenblasemaschine. Kadow erfindet die Westlake – Glühkolbenmaschine. Der
letzte Hinterglasmaler, Thumayr (Sandlbilder), stirbt im Mühlviertel.
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1908
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Robert Koch richtet sein Laboratorium
gänzlich mit Glasinstrumenten ein. Stinner beschreibt die Glasgemälde des
bayrischen Nationalmuseums. Großmann weist auf die technische Entwicklung
der Glasindustrie in wirtschaftlicher Bedeutung hin
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1909
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Severin erfindet eine dreiarmige
Blasmaschine
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1910
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aus den mikroskopisch kleinen
Schalenpanzern der Kieselalgen werden kosmetische Mittel hergestellt.
Kino-Linsen werden verbessert. Die Schott´schen Verbundgläser, Robax- und
Duraxgläser, sowie das Felsenglas, das Zylinderglas und das Pyrexglas
gewinnen immer größere wirtschaftliche Bedeutung. Glasfedern werden in
Amerika erzeugt. Auf Anregung des Professors v. Pechmann findet Röhm ein
Material, das klarer und durchsichtiger als Glas, schwer zerbrechlich,
biegsam und schneidbar ist ( Anm: Acryl- oder Plexiglas ?)
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1911
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Das internationale Glaskartell wird
gegründet. Der „Berliner Künstlerbund für Glasmalerei“ veranstaltet eine
Ausstellung. Die akademie für Bauwesen in Berlin gibt eine Beschreibung
vorbildlicher Glasmalerei heraus. Schnurpfeil gibt ein Werk über Glas in
seiner verschiedenen Farbtechniken heraus
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1912
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Drake schreibt eine Geschichte der
englischen Glasmalerei. Zschimmer gibt Doelters Glasbuch heraus. Eine
gläserne Nachbildung des weltberühmten, unglückbringenden Hope-Diamanten,
der 1642 aus dem Auge eines birmanesischen Götterbildes gebrochen wurde,
geht mit der „Titanic“ unter. Die „glasierten“ (kandierten) Bozener Früchte
genießen weltruf. Die „Wiener Werkstätten“ (J.hofmann, K.Moser, D.Pecher u.a.)
erfinden neue, eigenartige Formen und Dekorationen des modernen Kunstglases.
Hatscher berichtet über die Ölfeuerung in Glashütten. Bernhard Müller
erzählt aus der Geschichte der bayrischen Glasindustrie. Toussaint
veröffentlicht moderne Entwürfe für Kunstverglasung. Dr. Rudolf Schmid
beschreibt das Glas im Kunstgewerbemuseum in Berlin. Stahl schreibt über die
Glaskunst, Glasmalerei und Kunstverglasung.
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1913
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Die Tauernsmaragte werden durch
Körperwärme vor dem Zerspringen geschützt, durch englische Ingenieure nach
Indien ausgeführt und kommen sehr teuer nach Salzburg als „echte indische
Smaragde“ zurück
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1914
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Durch Beeinflussung mit Röntgenstrahlen
wird die herstellung künstlicher Perlen gefördert
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1915
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Die Owen´sche Flaschenblasemaschine
wird in Serie erzeugt. Hennig schreibt über Glastemperaturen. Die
„Zeitschrift für alte und neue Glasmalerei, Mosaik, Porzellan, Hohlglas und
Email“ stellt ihr Erscheinen ein. In Linz wird die Glasmalerkunstwerkstätte
von Großmann durch Raukamp übernommen.
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1916
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Danner erzeugt Glasröhren maschinell
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1917
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Die Firma Raschig verfertigt in
Glaskolben gehärtetes Edelkunstharz
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1918
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August Richter stellt das erste,
wirklich schwarze Glas her
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1919
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Oppermann-Lubber ersinnt ein neues
Walzenaushebeverfahren. Crookes konstruiert die Kathodenstrahlglasröhre, die
Lichtmühle
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1920
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Lechter beginnt die Glasbildser für das
Kölner Museum. Die Filtergläser gewinnen Weltbedeutung.
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1921
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Pukall errechnet die keramischen
Glasuren. Ludwig Springer stellt glastechnische Berechnungen an. Weidert
schreibt über Herstellung und Eigenschaften des optischen Glases
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1922
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Nach Verbesserung von Kinolinsen wird
in Berlin der erste Tonfilm der Welt gezeigt. Das Minos-Glas findet in der
Radio-Industrie Verwendung
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1923
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In Berlin stirbt Goerz, der sich mit
Zeiß vereinigte. Zschimmer gibt die „Theorie der Glasschmelzkunst“ heraus .
Die großen Glühlampenfabriken stellen die Ivanhoe-Glasmaschinen ein. Die
deutsche Glastechnische Gesellschaft wird gegründet. Fahdt gibt die „
Glastechnischen berichte“ heraus. Löchner schreibt über herstellung und
Bearbeitung von isolierflaschen. Die durch ihre hochkünstlerischen
Edelglaserzeugnisse weltweit berühmte Kunstglaswerkstätte Lobmayer in Wien
feiert 100-jährigen Bestand. Dr. Rob. Schmidt schreibt hierzu eine
Festschrift: „Hundert Fahre Glaskunst in Österreich“.
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1924
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Mithe und Stammreich kommen bei ihren
Glaschemischen versuchen dazu, aus Quecksilber Gold zu machen
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1925
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Wissenschaftliche Versuche bestätigen,
daß aus ebenso kleinen Teilchen wie Glas auch Kautschuk, Harz, Pech, Seide
und Papier bestehen. In London erscheint ein Standardwerk über Glas von
Hodkin-Cousen
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1926
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Bauhaus Dessau errichtet ein Glashaus.
Mit der Gründung der IG-Farben werden neue Glaslaboratorien eingerichtet.
Geißler schreibt seinen Roman „Die Glasharmonika“. Mosse stockt sein
Verlagsgebäude in Glas auf. Erfindung des splitterfreien Glases „Sekurit“ in
Herzogenrath. Glashäute werden für Seifenpackungen verwendet. Die beiden
Glasmaler Griel und Braun schaffen die bekannten Ölgemälde aus deutschen
Glashütten
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1927
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Das Glashaus des Moskauer Arbeiterklubs
entsteht. Die deutsche Glaserzeugung deckt ein Drittel des Weltbedarfes.
Maschinen mit einer Erzeugung von täglich 50.000 Glühlampenglaskolben werden
nach Patenten von Libbey, Owens und Westlake hergestellt. Von Vopelius
richtet im Deutschen Museum ein eigenes Glasmuseum ein. Eberhard Zschimmer
verfaßt Schriften über verschiedene Fragen der Glaserzeugung
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1928
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Die Aussenhandelsbilanz des deutschen
Glases ist hochaktiv. Auf der „Presse“ in Köln wird eine Glaskirche
errichtet. Die Skodawerke in Pilsen errichten eine moderne Glasfabrik
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1929
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Ludwig Springer veröffentlicht
wertvolle Beiträge über Gebiete der Glasherstellung. Korn beschreibt die
Glasbauten der Architekten Gropius, Mendelsohn, Behrens, Taut von der Rohn
und Cobusier. Das sogenannte „Bayrische Verfahren“ beim Tafelglasguß wird
eingeführt
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1930
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Pollopas, ein Glasersatz, wird wegen
seiner besseren Durchlässigkeit für Kurzwellen zu Liegehallen verwendt. Im
Prager St.-Veits-Dom werden neue expressionistische Glasmalereifenster
eingesetzt
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1931
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Piccard beobachtet in seiner
Stratosphärengondel mit besonderen Glaslinsen die kosmischen Ultrastrahlen.
Der Münchner Glaspalast brennt völlig aus. Thorn-Pikker entwickelt das
Verfahren der musivischen Glasmalerei. Das Verfahren des Glaslötens wird
erprobt. Die Gemengesteine für die Glaserzeugung kommen brikettartig gepreßt
in den Handel. Besondere Glaslinsensätze ermöglichen den Bau des
Übermikroskops.
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1932
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Ostwald stirbt, dessen Farbenlehre in
der Glaserzeugung Eingang findet. Neue Glasarten wie
Marmorglas , Verbundglas , Panzerglas und Trübglas
entstehen und werden industriel von „Weck“ und „Rex“ verwertet.
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1933
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Perlen werden in einem Glasgehäuse
mittels magnetischer Kraftfelder auf ihrer Echtheit untersucht. Lewis stellt
zum ersten mal „schweres Wasser“ dar
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1934
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Danner in Amerika und Philipps in
Eindhoven erzeugen Glasröhren maschinell. In Linz wird von Hainz ein
Glasbläserwerkstätte eröffnet. neue Glaserden werden entdeckt: mit neodym
erziehlt man lila, mit Praseodym gelbrüne und mit Cer eigentümliche gelbe
Farben. der Bühnentechniker J. Pokorny experimentiert bei Zeiß-Ikon in
dresden mit polarisierenden Glas, das durch Verschiebung seiner Lage jedes
Autolicht völlig blendungsfrei macht.
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1935
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Houvet veröffentlicht eine Monographie
der Glasfenster von Chartres
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1936
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In Hygiene-Ausstellungen in Dresden
wird der „gläserne Mensch“ gezeigt. Glasfilz wird als Isoliermittel erzeugt.
Meister Raukamp schreibt einen grundlegenden Aufsatz über die Technik der
Glasmalerei.
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1937
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Die ersten Versuche mit Kleidern aus
Glas beginnen. Maria von Peteani schreibt den Roman „Das Herz aus
Lapislazuli“. In Amerika wird Fensterglas erzeugt, durch das man nur von
einer Seite durchsehen kann. Schulz veröffentlicht Lehrbriefe für das
glastechnische Wissen. Dr. Sullivan von der amerikanischen
Corening-Glas-Works erfindet eine neue Siliziumplastik, aus der Glasgeigen
gebaut werden, die sich durch eigenartige Klangcharakter auszeichnen.
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1938
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Die fabrikmäßige Herstellung von
Glasseide und Glasstoff aus Glasfaseren wird aufgenommen. Otfried von
Haustein schreibt den Roman „Glück und Glas“. Von Berchthold Gierer
erscheint der Glasmacher-Roman „Spiegel der Welt“. Borrid-Ruska erfindet das
Elektronen-Glasmikroskop. Glaswolle, Glaswatte, Glasleinen und Glasgaze
finden in der Industrei Eingang. A. Kiss schreibt einen Roman „Gläsernes
Meer“
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1939
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Durch neue Kunststoffe wird die Frage
der einwandfreien Verbindung von Glasrohren gelöst. Das biegsame und doch
stahlharte Fieberglas wird zu feuerfesten „Seiden“-Vorhängen, zu
Verbandsmull, zu säurefesten Kopiergläsern, zu mottensicheren Stoffen und zu
regenfesten Zeltplanen verarbeitet
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1940
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Aus kunstharz-Preß-Stoff wird neues
halbschweres durchsichtiges Sicherheitsglas erzeugt.
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!!!
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„Plexi“- oder „Acryl“-Glas
werden noch als Glas bezeichnet !
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1941
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In Paris werden Schuhe aus Glas
hergestellt
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1942
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In Italien wird aus Pappe und
Glasgespinst Asphalt hergestellt
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1943
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Gläserne Schreibmaschinen werden in
Ungarn erzeugt
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1944
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Stöber
( ein Großteil der Daten bis 1947
stammt aus seinen Werk – „Wundersames Glas“ erschienen 1947)stellt
die „Erste Glas Zeit Tafel“ auf. Das Gläserne Zeitalter beginnt in dem Werk
„Geheimnis Glas“. Das erste Segelflugzeug aus Glas finden Verwendung.
Fußböden aus Tanzglas finden Verwendung. Statt Eisengeländer werden in
Norwegen Glasgeländer gepreßt
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1945
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Schulze dreht in Penzig den ersten
Glas-Tonfilm. Das Schaumglas entsteht durch Kohlenstaubbeimischung im
Glasgußgemenge. In Eisenbrod wird eine Kirchenglocke aus Glas geweiht. Das
Aluminium wird erfunden. Im Zuge der zwangsweisen Aussiedelung aus Böhmen
kommen 50.000 Gablonzer Glasarbeiter nach Bayern und errichten dort eine
neue Industrie ---Daten:1947
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1946
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An verschiedenen Stellen der Erde, in
Böhmen, Hinterindien, Australien und an der Elfenbeinküste, werden
knopfgroße Glasstücke gefunden. Untersuchungen wiesen darauf hin, daß diese
Gläser vielleicht gar nicht auf der Erde entstanden seien. So betrachtete
man die Tektiten zunächst als Meteore, die aus den Weltraum auf die Erde
geschleudert würden. Eine auf Veranlassung von Professor Dr.Fritz Heide
durchgeführte spektralanalytische Untersuchung ergab aber neuerdings einen
so hohen Gehalt an Nickelverbindungen und an seltenen Erden, daß die Gläser
irdischen Ursprungs zu sein scheinen.
Erika Kittel widmet dem in Italien und
Holland bekannten Linzer Glaskünstler Josef Raukamp im „Volksblatt“ einen
größeren Aufsatz, in dem sie sein Lebenswerk, die Kirchenfenster, „gläserne
Gebete“ in wundervollen Farben nennt.
Die von den Tschechen vertriebenen
Teplitzer Glaskünstler begründen in Losenstein bei Steyr die
„Thaddäushütte“, wo sie stoß- und feuerfestes (Jenaer) Glas herstellen und
die erste österreichische Glasfachschule errichten. ---
Daten: 1947
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1947
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Eine große Gesellschaft aus dem
Delawaretal führte sechs neue Erfindungen auf dem Gebiete der Kunststoffe
zum Ersten Male vor. Zu diesen gehört eine Glasart, durchscheinend, die zu
Gebäckstücken, die so leicht sind, daß man sie mit einem Finger aufheben
kann, dabei aber strak genug, um das Gewicht eines Mannes aushalten zu
können. Kleider werden gezeigt die man mit einem feuchten Tuch wieder
reinwaschen kann, Angelschnüre die leichter als Bindfaden und stärker als
Stahl sind, handgeschnitzte Blumen aus „Plexiglas“ und eine Handprothese,
die das Aussehen und an Bewegungsfähigkeit an die Natur heranreicht. Der
Bildhauer Mario Petrucci meldet in Wien ein Patent für Glasplastiken an.
Sein Verfahren ermöglicht es, von Glas umgebene Luftplastiken herzustellen.
ein Glasblockschließt die Hohlform ein, welche die Plastik darstellt. Wird
der Glasblock von unten beleuchtet, so entsteht an der inneren Grenzfläche
zwischen Luft und Glas jener Berstein-Einschluß-Effekt, der die
„Luftplastik“ hervortreten und sie schweben läßt – ein effekt, um den sich
die Bildhauer aller Zeiten bemühten.
Um junge Fachkräfte für die
Glasindustrie auszubilden, wurde in Kramsach (Tirol) mit dem Bau einer
Schule für Facharbeiter in diesem Industriezweig begonnen. Der Bauplan der
Lehranstalt sieht 12 Gebäude vor, da die Lernenden während der Schulzeit
auch in Kramsach wohnen werden.
In Amerika wird das erste Auto mit
plastischer Karosserie aus gesponnenen Glas erzeugt.
In Moskau wird ein Studio eröffnet, das
ausschließlich für die Vorführung plastischer Filme eingerichtet ist. Die
Besucher brauchen bei der Vorführung der Filme keine besonderen Brillen,
wie bei ähnlichen Einrichtungen bisher der Fall war. Die Bilder werden auf
eine Glaswand projiziert, die etwa 2000 mikroskopische Linsen aufweist. Nach
Berichten sollen solche „Glaswände“ künftighin in größeren Mengen
hergestellt werden. Der erste Film, der in diesem „plastischen Kino“
vorgeführt wird, ist der Farbfilm „Robinson“.
In Glasgow (Schottland) wird das erste
Haus gebaut, das gänzlich aus Glas besteht. die Wände bestehen z.B. aus
hochglanzpolierten Schwarzglas.
Die neuerste Errungenschaft auf dem
Gebiete der britischen Glasindustrie ist ein Glas, das das spezifische
Gewicht von Kork, die Weichheit von Seide und die Festigkeit des Stahls
besitzt. Es kann geblasen werden und sieht dann wie gefrorener Schaum aus.
An stelle der Zerbrechlichkeit ist die Geschmeidigkeit getreten.
Im größten Glasforschungsinstitut der
Welt, das in Moskau errichtet wurde und in dem alles ( Ziegel, Mörtel,
Fauteuils, Dachziegel, Handtücher etc.) aus Glas hergestellt ist, wird Glas
komprimiert, gegossen, gewalzt, geblasen, gehobelt, genagelt, genäht,
poliert, gesägt, geschraubt und gespalten wir Holz. Durch schleudern der
flüssigen Glasmasse in einem (Milch-) Separator werden stahlharte „Stalinit“-Glassäulen
erzeugt. Dieses Glas ist wasserhell, aber undurchsichtig, läßt keinen
Eisbelag zu und wird wegen seiner Säurefetigkeit zu Kanälen und sogar zu
Elektroöfen verwendet. Das sogenannte „Schwarzglas“ wird zu neuartigen
Theaterbeleuchtungseffekten verwendet, wobei durch Ultraviolettbestrahlung
bezaubernde, naturgetreue Lichtwirkungen erzeilt werden. (Bericht
Stand 1947)
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